Von der Zukunft her denken

Aktuelle Dekanatssynode
Bildrechte Dekanat Coburg

Bei der Dekanatssynode Coburg stehen Überlegungen zur Kirche der Zukunft und das Präventionskonzept im Mittelpunkt

Mit 41 stimmberechtigten Teilnehmenden hat die Dekanatssynode am letzten Samstag im Kirchenjahr in Rödental-Mönchröden stattgefunden und damit einen Tag vor dem Beginn der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB). Die Dekanatssynode ist das oberste Organ des Dekanates und trifft sich zwei bis drei Mal jährlich zur Tagung. Durch die Sitzung führten die beiden Mitglieder des Präsidiums, Martin Stingl und Sabine Jakob, gemeinsam mit den Dekanen Andreas Kleefeld und Stefan Kirchberger.

Nach der Einführung zweier Diakoninnen in ihren Dienst im Dekanat Coburg im Rahmen des Anfangsgottesdienstes ging es in der Synode zunächst um den Haushalt. Diakon Rainer Mattern, Leiter des Kirchengemeindeamtes, stellte sowohl den Abschluss des Jahres 2024 also auch die Planung für 2026 vor. Im Zusammenhang damit hat die Synode einstimmig beschlossen, künftig die Dekanatskollekte zu Gunsten der Konfirmation für Jugendliche mit Behinderung zu erheben. Einer der größten Posten im Haushalt ist die Jugendarbeit im Dekanat.

Ein zweiter Schwerpunkt der Synode war die anstehende Gebäudebedarfsplanung, die vorgibt, dass bis Ende des kommenden Jahres alle Gebäude in kirchlicher Nutzung – Pfarrhäuser, Pfarrämter, Gemeindehäuser und Kirchen – kategorisiert werden müssen. So soll ermittelt werden, welche Gebäude weiterhin aus Kirchensteuermitteln betrieben werden können, welche bis 2035 zu transformieren sind und welche Gebäude unverzüglich eine andere Finanzierung benötigen oder einem anderen Zweck zugeführt werden müssen. Langfristig werden rund 50 Prozent der kirchlichen Gebäude in ganz Bayern transformiert werden müssen. Transformation kann dabei ganz Verschiedenes bedeuten: Beispielsweise Vermietung, eine andere Finanzierungsmöglichkeit oder, als letzte Möglichkeit, Verkauf. Bei der Transformation helfen soll Equadra, eine neue Gesellschaft innerhalb der ELKB. Alle Kirchenvorstände und der Dekanatsausschuss werden in den kommenden 13 Monaten am Prozess beteiligt sein.

Die Gebäudebedarfsplanung ist Teil der Zukunftsüberlegungen der bayerischen Landeskirche. Sie rechnet mit weiterhin sinkenden Mitgliederzahlen, weniger Hauptamtlichen und daher mit größeren Kooperationsräumen innerhalb der Dekanate und Kirchenkreise. Multiprofessionelle Teams und eine neue Verwaltungsstruktur sollen diesen Wandel neben anderen Maßnahmen unterstützen. „Besonders wichtig ist, dass wir alles von der Zukunft her denken“, betonte Dekan Stefan Kirchberger, der über diese Überlegungen informierte. Ein Hängen an „So haben wir das doch schon immer gemacht“ sei für den notwendigen Prozess nicht hilfreich.

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der gemeinsamen Sitzung war die Vorstellung des dekanatlichen Mantelteils für das Präventionsschutzgesetz gegen sexualisierte Gewalt, zu dem die Präventionsbeauftragte des Dekanats, Christin Sperling, gemeinsam mit Dekan Kirchberger informierte. Die Synodalen bekamen die Gelegenheit, gleich den kürzlich fertiggestellten Verhaltenskodex für Haupt- und Ehrenamtliche im Dekanat zu unterschreiben.