Strukturelle Reform der bayerischen Landeskirche

Oberkirchenrat Florian Baier
Bildrechte Dekanat Coburg

Oberkirchenrat Florian Baier zu Gast beim Empfang des Evang.-Luth. Dekanats Coburg zum Reformationsfest

Coburg. Seit einigen Jahren lädt das Evang.-Luth. Dekanat Coburg am Abend des Reformationstages zum Jahresempfang in die Morizkirche ein. In diesem Jahr stand der Empfang unter dem Motto „Das Beste kommt noch? – Dürftige Zeiten und die Zukunft der evangelischen Kirche in Bayern“. Als Referent war Oberkirchenrat Florian Baier, Leiter der Abteilung E (Gemeinden und Kirchensteuer) im Landeskirchenamt, angereist.

Baier sprach in seinem Referat von den anstehenden Veränderungen, die Kirche allgemein – und auch die Evangelische Landeskirche in Bayern – erleben werden. „Wir müssen uns immer die Frage stellen, was Menschen von Kirche brauchen und dies mit unserem kirchlichen Auftrag in Einklang bringen. Und wir müssen uns die Frage stellen, welche Ressourcen uns dafür zur Verfügung stehen“, fasste er zusammen. Nach wie vor, so der Oberkirchenrat, bestünde hoher Bedarf, Menschen mit christlichen Werten in Berührung zu bringen. Sein Ziel sei, in den nächsten Jahren Kirche schlanker und kostengünstiger zu machen und dafür weitreichende Veränderungen in der Struktur und in der Verwaltung kirchlicher Gemeinden und Dekanate vorzunehmen. Auch die Frage nach kirchlichen Immobilien müsse gestellt werden – und werde bereits gestellt. „Wir müssen unsere bisherige Organisation in vielen Bereichen transformieren.“ Dafür nahm er auch die Kommunen mit in die Verantwortung. „Am Ende sind alle im Dorf traurig, wenn das geliebte Kirchengebäude aufgegeben werden muss. Der Freistaat Bayern hat ja auch ein großes Interesse daran, die Kirche im Dorf zu lassen.“ Zukunftsfähige Kirchengemeinden, so Baier, würden regional verwaltet und würden in Nachbarschafts- und Kooperationsräumen gestaltet. Denn: „Kirchengemeinden sind ganz Kirche, aber sie sind nicht die ganze Kirche.“ Religiosität gehe heute weit über die Kirchengemeinden hinaus und das kirchliche Leben vor Ort könne man sehr gut von der Verwaltung trennen, so dass in den Kirchengemeinden wieder mehr Zeit für den Kern des Glaubens sei. „Eine sinnvolle, strukturelle Reform ist nötig, damit Kirche in Bayern weiterhin kraftvoll leuchten kann. Ich glaube fest an die Zukunft unserer Kirche“, schloss der Oberkirchenrat seinen Vortrag.

Durch den Abend führte Dekan Stefan Kirchberger. Dekan Andreas Kleefeld war leider erkrankt. Nach dem Vortrag und Musik von Kirchenmusikdirektor Peter Stenglein hatten die Gäste aus Kirche, Diakonie, Politik und Gesellschaft die Möglichkeit, mit den Kandidierenden für die Wahl zur Landessynode ins Gespräch zu kommen.

Text und Fotos: Diakonin Arnica Mühlendyck

Diese Präsentation ist die Grundlage für den Vortrag von Oberkirchenrat Florian Baier zum Dekanatsempfang des Dekanats Coburg am 31.10.2025.